Storytime: Karriere in der Pflege? Geht auch als Quereinsteiger!

Aug. 03, 2023

In der Pflege ist nicht viel mit Aufstiegschancen und Entwicklungsmöglichkeiten? Schon gleich gar nicht für Quereinsteiger? Leider ist dieser Irrglaube in unserer Gesellschaft sehr weit verbreitet. Aber wir können das Gegenteil beweisen! Unsere Mitarbeiterin Petra Brenner kam nämlich einst auch über einen Quereinstieg in die Pflege und ist mittlerweile als Pflegedienstleitung in Cuxhaven tätig. Den ganzen inspirierenden Werdegang lest ihr hier.

Hallo, ich bin Petra und das ist meine Geschichte!

Da ich ziemlich früh Mama geworden bin und alleinerziehend war, habe ich tatsächlich erstmal keine Berufsausbildung gemacht. Ich habe aber immer viel gejobbt. Zehn Jahre lang war ich beim Bäcker angestellt und hatte nebenbei noch kleinere Jobs, beispielsweise als Servicekraft. Als die Bäckerei dann schließen musste, war ich kurze Zeit arbeitslos. Auf den Pflegebereich bin ich durch die Mutter einer Freundin aufmerksam geworden, die in der Pflege gearbeitet hat und erzählte, dass ihr Arbeitgeber eine Hauswirtschaftskraft sucht. So bin ich dann also in die Hauswirtschaft eingestiegen und habe dort ca. ein halbes Jahr gearbeitet, bevor ich direkt in die Pflege gewechselt bin.

„Pflege konnte ich mir erstmal gar nicht vorstellen. Aber dann habe ich gemerkt, dass es doch genau mein Ding ist.“

Als ich als Hauswirtschaftskraft angefangen habe, war der Pflegenotstand bereits ein großes Thema. Meine Kollegen fragten mich oft, ob ich mir einen Job in der Pflege vorstellen könnte und mal reinschnuppern möchte. Ich lehnte immer dankend ab, weil ich damals dachte, dass die Pflege gar nicht meins wäre. Ich konnte mir das überhaupt nicht vorstellen und habe mich zuvor auch nie wirklich mit der Thematik auseinandergesetzt. Schließlich ließ ich mich aber doch überzeugen und merkte, dass ich eben doch der Typ für diesen Job bin.


Schon in der Hauswirtschaft hatte ich natürlich viel Kontakt zu den älteren Menschen und merkte, dass sie so froh sind, wenn man da ist und ihnen hilft. Das fand ich schon immer sehr schön. In der Pflege war das nachher genauso. Die Menschen waren so dankbar und das war für mich immer mein Erfolg, wenn ich meine Arbeit getan hatte und die Kunden zufrieden waren.

„Bei der Pflegeausbildung dachte ich mir damals: Du probierst das jetzt einfach, Du schaffst das und Dir macht das ja auch Spaß.“

Auf die Pflegeausbildung hatte mich meine damalige Chefin aufmerksam gemacht und ich merkte auch selbst, dass ich wirklich große Freude am Pflegeberuf habe. Ich habe mich also mit meiner Familie zusammengesetzt und alles besprochen. Ich sagte damals zu mir selbst: „Du probierst das jetzt einfach, Du schaffst das.“ Mit 37 Jahren begann ich dann die Ausbildung. Meine Chefin hat mich die ganze Zeit über super unterstützt und ich wusste ja auch, dass die Pflege definitiv ein Beruf mit Zukunft ist.

„Wenn man mit der Ausbildung fertig ist, weiß man einfach, wofür man das getan hat.“

Der Weg zur Ausbildung war für mich rein von bürokratischer Seite erstmal etwas kompliziert. Ich musste vom Arbeitsamt einen Eignungstest machen und die Abendschule besuchen, weil ich nur einen qualifizierenden Hauptschulabschluss hatte. Aber das kann man alles meistern, wenn man möchte. Auch ins Lernen bin ich wieder ganz gut reingekommen. Nicht zuletzt auch dank meiner großartigen Klassenkameraden. Der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung waren toll. Meine Mitschüler haben mir immer bei Englisch geholfen, das war nämlich gar nicht meins. Wir haben tatsächlich auch bis heute noch Kontakt zueinander!


Im Betrieb selbst wurde ich inhaltlich sehr gut eingearbeitet und freundlich von den Kollegen aufgenommen. Und ich muss sagen, dass Familie und Ausbildung prima unter einen Hut gingen. Da hatte ich einen sehr guten Rückhalt von meinen Eltern, meinem Partner und Freunden. Sehr schön fand ich auch immer die Freude von Bewohnern und Kunden, wenn ich wieder im Betrieb war. Pflege ist ein toller Beruf und man weiß einfach, wofür man diesen Job ergriffen hat.

„Als Pflegedienstleitung habe ich viele tolle Aufgaben, an die ich ganz euphorisch herangehe.“

Als ich ausgelernt hatte, habe ich zunächst noch die Palliativausbildung gemacht, weil mich das sehr gereizt hatte. Außerdem managte ich bereits das Haus in der Schillerstraße mit 25 Bewohnern. Nach drei Jahren im Job kam erneut meine Chefin auf mich zu und fragte mich, ob ich mir nicht die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung mal ansehen möchte. Ich muss zugeben, erstmal hatte ich so meine Bedenken bei der Vorstellung, wieder ein Jahr zu lernen. Aber meine Familie und mein Partner haben mich erneut motiviert und mir Mut zugesprochen. Ich fand auch die Vorteile als PDL ziemlich verlockend, weil man weniger auf Touren muss und die Wochenenden frei hat.


An meinem jetzigen Job als PDL begeistern mich die vielfältigen Aufgaben von der Kommunikation mit Krankenkassen über die Abrechnung bis hin zum Verordnungsmanagement, der Dienstplangestaltung und den Mitarbeitergesprächen. Das macht mir alles sehr viel Spaß und ich gehe in meinem Beruf voller Euphorie auf.

„Es gibt zu viele Klischees über die Pflege, die einfach nicht wahr sind.“

Oft fragen mich Menschen in meinem Umfeld, wie ich diesen Job nur machen könne. Da kann ich bloß immer sagen, dass ich den Pflegeberuf liebe. Viele wissen einfach nicht, was wirklich dahintersteckt und was Pflegekräfte leisten. Auch bei der Bezahlung hat sich in den letzten Jahren so viel getan, das ist echt der Wahnsinn. Und natürlich muss man mal am Wochenende oder an Feiertagen arbeiten, aber das gehört dazu und ist in manch anderem Beruf auch nicht anders. Im Verkauf etwa arbeiten die Leute am Wochenende ja teilweise viel länger als wir. Auch mit der Familie lässt sich der Job gut vereinbaren. Man kann bei Bedarf die Schicht tauschen und oft gibt es in Betrieben ein Wunschbuch. Das ist alles machbar.

„In der Pflege muss man auf jeden Fall mit dem Herz bei der Sache sein.“

In der Pflege braucht man auf jeden Fall viel Empathie, man muss das Herz am rechten Fleck haben. Denn man hat ja viel mit älteren Menschen zu tun, die oft nicht mehr viele Bezugspersonen haben. Da muss einfach das Herz bei der Sache sein. Auch Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen sind wichtig. Ich hoffe einfach, dass es mehr Leute gibt, die sich für einen Quereinstieg entscheiden. Viele Seiteneinsteiger haben ein unglaublich großes Potenzial.

Du bist dran: Dein Quereinstieg in die Pflege!

 

Wie Du siehst, sind in der Pflege große Karrieresprünge möglich – auch für Quereinsteiger. Es gibt nicht den einen klassischen Weg, den jeder geht. Beim Weser Pflegedienst fördern wir auch Dich gerne, wenn Du ungelernt zu uns kommst und Dich im Laufe der Zeit weiterbilden möchtest. Bewirb Dich bei uns und lass uns ins Gespräch kommen!

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